
Cyberversicherung: Ein Muss für MSPs
Wenn Sie noch keine Cyberversicherung haben, sollten Sie sich vielleicht Gedanken machen. Statistiken zeigen, dass Sie als MSP-Besitzer wahrscheinlich bereits über eine solche Versicherung verfügen: 91,7 % der Managed Service Providers (MSPs) verfügen über eine Cyberversicherung speziell für ihre Betriebsabläufe, was die Anerkennung dieser Versicherung als wichtiger Schutz in der Branche unterstreicht.
„Versicherungen sind einfach ein Werkzeug, um den Schaden einer hohen Rechnung zu begrenzen, wenn etwas Schlimmes passiert“, sagt John Bambenek, President of Bambenek Labs, einem Boutique-Unternehmen für Cybersecurity-Bedrohungsinformationen, das weltweit Dienstleistungen anbietet. Bambenek vergleicht Cyberversicherung mit Autoversicherung. „Es ist nur eine monatliche Ausgabe … bis ein Autounfall passiert.“ Wenn sie ihre Dienste nicht nur für die kleinsten und kleinen bis mittelständischen Unternehmen (KMU) anbieten, werden MSPs feststellen, dass ihre Kunden einen Versicherungsnachweis verlangen, bevor sie einen Vertrag unterzeichnen.
„Das Fehlen einer Cyberversicherung verschließt also einfach die Tür zu potenziellen Kunden“, erklärt Bambenbek. Da MSPs eine vertrauenswürdige Stellung als Hüter der Galaxie innehaben, sind sie nicht nur selbst Ziele, sondern auch potenzielle Kanäle für Angreifer, die einen umfassenderen Zugriff anstreben. Deshalb ist der Abschluss einer Cyberversicherung für MSPs nicht mehr nur ein „Nice to have“, sondern eine unverzichtbare Schutzmaßnahme.
Das Sicherheitsnetz, das MSPs im Zeitalter der Cyberbedrohungen benötigen
Als MSP bewegt man sich ständig auf einem schmalen Grat zwischen Innovation, Servicebereitstellung und Risikomanagement.
„Kunden erwarten eine 24/7-Verfügbarkeit, schnelle Antworten und robuste Security-Maßnahmen. Aber selbst die sicherheitsbewusstesten MSPs können Opfer eines Cyberangriffs werden. Ob Ransomware, Phishing, Datenschutzverletzungen oder Zero-Day-Exploits – die Bedrohungslandschaft entwickelt sich schneller, als sich viele Unternehmen anpassen können“, sagt Carlos Fuentes, ein Cybersecurity-Berater in Houston. Fuentes fügt hinzu, dass, wenn etwas schiefgeht – und das wird es irgendwann – eine Cybersecurity-Versicherung den Unterschied zwischen dem Überleben eines Vorfalls und einer Geschäftsaufgabe ausmachen kann.
„Einer der wichtigsten Gründe, warum MSPs eine Cyberversicherung benötigen, ist das schiere Volumen und die Sensibilität der Daten, die sie verwalten. MSPs haben in der Regel Zugriff auf mehrere Kundennetzwerke, Zugangsdaten und vertrauliche Geschäftsinformationen. Wenn ein einzelner Verstoß einen Endpunkt gefährdet, könnte er sich potenziell auf mehrere Kundenumgebungen auswirken“, sagt Fuentes und weist darauf hin, dass der MSP in einem solchen Szenario nicht nur für seine eigenen Verluste haftet, sondern auch mit Klagen, behördlicher Kontrolle und Reputationsschäden durch betroffene Kunden rechnen muss. „Eine Cyberversicherung hilft, Rechtskosten, Kosten für die Wiederherstellung von Daten, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und sogar Einkommensverluste während der Ausfallzeit zu decken.“
Die Rolle der Cyber-Haftpflichtversicherung
Fuentes sagt, es sei auch erwähnenswert, dass viele MSPs Kunden in regulierten Branchen wie dem Gesundheitswesen, dem Finanzwesen oder dem Rechtswesen bedienen. „Diese Sektoren haben oft strenge Datenschutz- und Security-Anforderungen, wie HIPAA, GDPR oder PCI DSS. Wenn ein MSP eine Sicherheitsverletzung erleidet, die einen dieser Kunden betrifft, könnte dies zu hohen Geldstrafen führen – ganz zu schweigen von der Schädigung des Vertrauens und der Kundenbeziehungen.“ Er fügt hinzu, dass eine Cybersecurity-Versicherung nicht nur finanzielle Unterstützung bietet, sondern oft auch den Zugang zu Compliance-Experten, Breach-Response-Teams und forensischen Ermittlern umfasst, die dabei helfen können, den Schaden einzudämmen und die Folgen zu bewältigen.
Er teilt mit, dass Sie vielleicht denken: „Wir haben bereits solide Security-Maßnahmen getroffen. Wir nutzen Endpunktgeräteschutz, Firewalls und Mitarbeiterschulungen – brauchen wir darüber hinaus wirklich noch eine Versicherung?“ Die Antwort lautet ja, und zwar aus folgendem Grund: Security-Tools und -Protokolle sind wichtig, aber nicht unfehlbar.
„Bedrohungsakteure entwickeln ständig neue Taktiken, um Abwehrmaßnahmen zu umgehen“, sagt Fuentes und weist darauf hin, dass menschliche Fehler, wie etwa das Anklicken eines bösartigen Links oder die falsche Konfiguration eines Cloud-Dienstes, immer noch eine der Hauptursachen für Sicherheitsverletzungen sind. „Eine Cyberversicherung ist Ihr Sicherheitsnetz, wenn trotz Ihrer Bemühungen das Undenkbare passiert.“
Die zunehmende Bedrohung durch Lieferkettenangriffe
Ein weiterer Aspekt ist der zunehmende Trend zu Lieferkettenangriffen. Bedrohungsakteure zielen zunehmend auf MSPs ab, um Zugang zu einem breiteren Spektrum von Unternehmen zu erhalten.
„Wir haben gesehen, wie sich dies in viel beachteten Vorfällen auswirkte, bei denen Angreifer einen vertrauenswürdigen Dienstanbieter infiltrierten, um Malware an Endkunden zu verteilen. In diesen Fällen wird der MSP zum üblichen Kompromisspartner – und muss die rechtlichen und finanziellen Folgen tragen“, sagt Fuentes und fügt hinzu, dass eine Cyberversicherung den MSPs dabei hilft, schnell zu reagieren, die betroffenen Parteien zu benachrichtigen und die Kosten etwaiger Schäden oder Rechtsstreitigkeiten zu decken.
Finanzielle Auswirkungen
Die finanziellen Auswirkungen einer Sicherheitsverletzung können immens sein.
„Für kleinere MSPs kann ein einziger Vorfall leicht Hunderttausende oder sogar Millionen von Dollar an Abhilfe, Rechtskosten, Kundenentschädigung und Betriebsunterbrechung kosten. Ohne Cyberversicherung hätten viele MSPs schlicht nicht die Ressourcen, um sich zu erholen“, betont Fuentes und weist darauf hin, dass die Versicherung als finanzieller Puffer fungiert, der es dem Unternehmen ermöglicht, den Betrieb zu stabilisieren und sich auf die langfristige Erholung statt auf das unmittelbare Überleben zu konzentrieren.
„Aber über das finanzielle Sicherheitsnetz hinaus kann der Abschluss einer Cyberversicherung auch die Glaubwürdigkeit eines MSP stärken. In einem wettbewerbsintensiven Markt suchen Kunden nach Partnern, die Security ernst nehmen“, betont Fuentes. Er fügt hinzu, dass eine umfassende Cyberversicherungspolice zeigt, dass Ihr Unternehmen vorbereitet und verantwortungsbewusst ist und sich für den Schutz Ihres und des Betriebs Ihrer Kunden einsetzt. Sie wird zu einem Mehrwert, die Sie von weniger gut vorbereiteten Konkurrenten abhebt.
Fuentes erklärt, dass die Frage nicht lautet, ob ein Cybervorfall eintreten könnte, sondern ob Sie darauf vorbereitet sind, wenn er eintritt. Für MSPs steht besonders viel auf dem Spiel. Sie schützen nicht nur Ihr eigenes Unternehmen, sondern auch das Vertrauen, die Daten und die Abläufe Ihrer Kunden. Eine Cybersecurity-Versicherung ist eine praktische, strategische Investition, die dazu beiträgt, dass Sie dieser Verantwortung mit Zuversicht und Widerstandsfähigkeit begegnen können.
Wenn Sie sich also noch nicht um eine Cyberversicherung gekümmert haben, ist es jetzt an der Zeit. Sprechen Sie mit einem Makler, der sich im MSP-Bereich auskennt, überprüfen Sie Ihr aktuelles Risikoprofil und finden Sie eine Police, die Ihren Anforderungen entspricht. In der Welt der Cybersecurity ist nicht Hoffnung eine Strategie, sondern Vorbereitung.
Hinweis: Dies wurde ursprünglich auf SmarterMSP.comveröffentlicht.

Der Ransomware Insights Bericht 2025
Wichtige Erkenntnisse über die Erfahrungen und Auswirkungen von Ransomware auf Unternehmen weltweit
Abonnieren Sie den Barracuda-Blog.
Melden Sie sich an, um aktuelle Bedrohungsinformationen, Branchenkommentare und mehr zu erhalten.

Managed Vulnerability Security: Schnellere Behebung von Schwachstellen, weniger Risiken, einfachere Compliance
Erfahren Sie, wie einfach es sein kann, die von Cyberkriminellen bevorzugte Schwachstellen zu finden.