
Intelligente Entsorgung und Sicherheit von IT-Ressourcen
Die COVID-19-Pandemie hat viel über den aktuellen Zustand der Unternehmens-IT verraten. Eine der Lektionen daraus war, dass viele Mitarbeitender neue Endgeräte benötigten. Dies galt insbesondere für Fälle, in denen ältere Computer nicht mehr betriebsbereit waren oder mit veralteten Softwareanwendungen arbeiteten, was wiederum Security-Risiken mit sich brachte. Das hat viele Organisationen dazu veranlasst, robustere Laptops einzuführen, auf denen Unternehmensanwendungen ausgeführt werden können, oder Desktop-Einheiten, die für Fernzugriffstechnologien eingerichtet wurden. In einigen Fällen überprüften die Unternehmen sogar ihre Rechenzentren und Serverkonfigurationen, da sie auf den Ausnahmezustand, der alle ins Homeoffice zwang, nicht vorbereitet waren.Die Nachfrage nach neuen Computern ist deshalb in den letzten zwei Jahren enorm gestiegen. IDC hat berichtet, dass die weltweiten PC-Lieferungen im Jahr 2020 um fast 13 % gestiegen sind. Mit der Anschaffung neuer Hardware hatten die Unternehmen Schwierigkeiten, ihre alten Geräte zu entsorgen.
Veraltete Elektronik stellt seit langem ein Umweltproblem dar. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Computers beträgt nur wenige Jahre. Und aufgrund der immer höher werdenden Ansprüche an die Computerleistung, die für die Ausführung komplexerer Unternehmensanwendungen in vielen Branchen erforderlich ist, kann dieser schnelle Verbrauch noch beschleunigt werden.
Doch neben dem Problem der toxischen Substanzen, sie auf eine Deponie gelangen, stellen alte Computer auch ein Security-Problem dar. Sie können sensible Unternehmensdaten, Zahlungsinformationen, Mitarbeiterinformationen, Passwörter und andere Informationen enthalten, die in den falschen Händen auf verheerende Weise genutzt werden können. Sicherlich gibt es Methoden, um alte Daten von einem Computer zu entfernen, doch die meisten Mitarbeiter verfügen nicht über das Fachwissen, dies erfolgreich zu tun. Darüber hinaus gibt es in vielen Branchen gesetzliche Anforderungen zur Regelung der ordnungsgemäßen Entsorgung von Computern, die persönliche oder Unternehmensdaten enthalten können. Daher müssen diese Verfahren genauestens eingehalten werden.
Unternehmen von Drittanbietern können diese Entsorgung-Services anbieten, aber MSPs sollten auch eine Rolle bei der Entsorgung von ausgedienter Hardware spielen. Ein MSP, der über genügend Personal und Erfahrung verfügt, kann die Löschung und Entsorgung alter Computer für seine Kunden übernehmen, je nach Umfang der Geräte und Häufigkeit des Wechsels. Hardware-OEMs (Original Equipment Manufacturer) oder -Wiederverkäufer können diese Services auch im Rahmen ihrer Garantie- oder Austauschprogramme anbieten.
Auf jeden Fall kann der MSP zusätzliche Umsätze generieren und die Kundenbeziehungen weiter festigen, wenn er Services von der Anschaffung bis zur Entsorgung der Hardware anbietet, auf der seine Anwendungen ausgeführt werden.
Wenn MSPs den Entsorgungsservice von Altgeräten anbieten möchten, sollten sie einige Aspekte berücksichtigen:
- Sicherheitsorientierte MSPs haben ein ureigenes Interesse an der Entsorgung von Altgeräten. Es nützt weder dem Kunden noch dem MSP, Geld und Zeit in den Schutz von Anwendungen und Netzwerken zu investieren, wenn es zu einer Datenschutzverletzung kommt, weil ein alter Firmenlaptop in die falschen Hände gerät.
- Erstellen Sie mit jedem Kunden einen Lebenszyklusplan für die Hardware. Die Lebensdauer eines bestimmten Computers hängt wahrscheinlich von den Anwendungs- und Industrieanforderungen ab. Dennoch ist es wichtig, einen Plan mit dem Kunden zu erstellen, damit die Hardware erneuert wird, bevor die Geräte fehleranfällig und langsam werden. Dadurch wird der Entsorgungsprozess überschaubarer, weil der Aktualisierungszyklus besser vorhersehbar ist.
- Integrieren Sie IT-Asset-Management und -Entsorgung in Ihre Verträge. Für einen MSP, der für die Verwaltung einer Reihe kritischer Anwendungen verantwortlich ist, spielt die Hardware eine Schlüsselrolle. Leider behalten viele Unternehmen diese IT-Assets weit über ihre empfohlene Nutzungsdauer hinaus, was sich negativ auf die Produktivität und den Geschäftsbetrieb auswirkt. Der Grund dafür ist, dass der Entsorgungsprozess zu kompliziert ist, als dass sie ihn intern verwalten könnten. Somit bieten sich für MSPs zahlreiche Möglichkeiten, diese Prozesse in ihr Serviceportfolio aufzunehmen.
- MSPs können mit der Entsorgung von IT-Anlagen ihr Umweltbewusstsein beweisen. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen suchen zunehmend nach Unternehmen, die sich für ökologische Nachhaltigkeit einsetzen. Elektroschrott ist beispielsweise ein großes Problem. Die Menge des jährlich anfallenden Elektroschrotts wird nicht erfasst und gilt derzeit als unkalkulierbar, aber es geht um viele Dutzend Megatonnen. MSPs können ihren Teil dazu beitragen, indem sie sich für die Wiederverwendung und das Recycling von Altgeräten einsetzen.
- Das Entsorgungsgeschäft birgt versteckte Einnahmen. MSPs, die hinsichtlich der Entsorgung mit einem Drittanbieter zusammenarbeiten, können durch den Wiederverkauf von White-Label-Services Einnahmen erzielen. Wenn jedoch ein MSP den Entsorgungsprozess selbst abwickelt, können diese Geräte in Stand gesetzt werden und entweder auf dem offenen Markt oder an andere Kunden weiterverkauft werden. Dies ist gerade jetzt besonders wichtig, da die Nachfrage nach Computern steigt, während das Angebot aufgrund der durch die Pandemie verursachten Bauteilknappheit eingeschränkt ist.
Geräte können auch an lokale Schulen gespendet werden, Programme, die dazu beitragen, Entwicklungsländern (z. B. dem World Computer Exchange) Technologie zur Verfügung zu stellen, oder Lernenden und Familien mit niedrigem Einkommen. MSPs könnten auch Kontakt zu einer lokalen Organisation aufnehmen, die diese Art von Arbeit leistet. Ein Spendenprogramm kann das lokale Engagement eines MSP stärken und sogar steuerliche Vorteile bieten.
Letzten Endes benötigen Ihre Kunden Unterstützung, um den Entsorgungsprozess ordnungsgemäß zu handhaben. Wenn sie die Unterstützung zur ordnungsgemäßen Entsorgung von Geräten nicht erhalten, stellt diese veraltete Hardware ein erhebliches Security-Risiko dar. Durch die Unterstützung bei der Verwaltung des Entsorgungsprozesses können MSPs ihre Kunden besser schützen, einen wertvollen Service anbieten und neue Einnahmequellen erschließen.Dieser Artikel erschien ursprünglich in Channel Futures.