
Jetzt ist es an der Zeit, mit Mitarbeitern aus dem Home-Office zu verhandeln
Angesichts der bevorstehenden Aussicht auf mehrere tragfähige COVID-19-Impfstoffe sollte der Angstfaktor, der so viele Leben durcheinandergebracht hat, bald nachlassen. Das Problem ist, dass Mitarbeitende die von zu Hause aus arbeiten, wahrscheinlich weniger als je zuvor auf ihre Cybersecurity achten werden, wenn wir die nächste Phase der Pandemie kommen.
In vielen Fällen sind Endbenutzer mit dem Stand der Dinge vollkommen zufrieden. Die meisten Endbenutzer betrachten Sicherheitstools als Einschränkung ihrer Produktivität. Wann immer es Probleme mit der Qualität eines Videokonferenzgesprächs gibt, wird in der Regel zuerst das virtuelle private Netzwerk (VPN) ausgeschaltet.
Kein Wunder, dass Cyberkriminelle gezieltere Angriffe starten. Eine kürzlich von SailPoint Technologies Holdings durchgeführte internationale Umfrage unter Endbenutzern ergab, dass fast die Hälfte der befragten US-Bürger angab, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres privat oder beruflich mit gezielten Phishing-E-Mails, Anrufen oder SMS konfrontiert worden zu sein. Mehr als die Hälfte der Befragten in der EMEA- und ANZ-Region (51 %) berichteten ebenfalls, dass sie einen Phishing-Angriff seit Beginn der Pandemie erlebt haben, wobei 10 % angaben, dass sie wöchentlich von einem Angriff oder mehreren betroffen waren.
Diese gezielten Angriffe werden nur zunehmen, da die Zugangsdaten, die Endbenutzer erstellen, um von zu Hause aus zu arbeiten, im Dark Web häufiger verfügbar werden. Tatsächlich haben laut der SailPoint-Umfrage 25 % der Befragten ihre Arbeitspasswörter mit Dritten, darunter Partnern, Mitbewohnern oder Freunden, geteilt. Der Hauptgrund ist, weil sie ihre persönlichen Geräte für den Zugriff auf Geschäftsanwendungen verwenden.
Eine bessere Arbeitserfahrung im Homeoffice schaffen
Was die meisten Endbenutzer sich wirklich für die Feiertage von ihren Organisationen wünschen, ist ein besseres Remote-Computing-Erlebnis. Selbst wenn ein Impfstoff verfügbar und weit verbreitet ist, ist es unwahrscheinlich, dass die meisten Arbeitnehmer wieder Vollzeit im Büro arbeiten werden – es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich. Eine von IEEE durchgeführte Umfrage unter 350 CIOs und CTOs ergab, dass über die Hälfte (52 %) der Befragten glauben, ihre größte Herausforderung im Jahr 2021 werde darin bestehen, sich mit Aspekten der COVID-19-Erholung auseinanderzusetzen, einschließlich einer permanenten hybriden Remote- und Büro-Arbeitsstruktur (22 %), der Wiedereröffnung von Büros und Einrichtungen (17 %) und dem Management einer mittlerweile dauerhaften Remote-Belegschaft (13 %). Es ist weniger eine Frage, ob IT-Organisationen ihren Ansatz für Remote-Computing neu bewerten, sondern vielmehr, wann sie es tun.
Es gibt natürlich keinen Mangel an Optionen, die in Betracht gezogen werden müssen, von sicheren Software-Defined Wide Area Networks (SD-WANs) bis hin zu Tools zur Anwendungsentwicklung, die Zugriffsmanagementfunktionen in die Anwendung selbst einbetten. Unabhängig von der Herangehensweise sollten IT-Teams, die gute Beziehungen zu ihren Endbenutzern aufbauen oder aufrechterhalten wollen, bereits jetzt alle Optionen für Remote-Computing durchgehen. Andernfalls treffen sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen wahrscheinlich bei der nächsten unternehmensweiten Videokonferenz aufeinander, in der es darum geht, die wachsende Unruhe der Belegschaft zu zügeln, die kontinuierlich ansteigt.Anstatt irgendwann eine interne Rebellion niederschlagen zu müssen, sollten versierte IT-Führungskräfte die Endbenutzer im Rahmen einer großen Übereinkunft um ihre Meinung bitten. Die bloße Tatsache, dass eine Überprüfung der Remote-Computing-Richtlinien und -Technologien durchgeführt wird, reicht normalerweise aus, um den Leuten zumindest das Gefühl zu geben, dass sie gehört zu werden. Im Gegenzug für diese Überprüfung sollten IT-Führungskräfte die Endbenutzer bitten, wachsamer zu sein. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei und es gibt mehr Cyberkriminelle als je zuvor, die es auf Datendiebstahl abgesehen haben.
Die Herausforderung und die Chance bestehen darin, einen Weg zu finden, diese Bemühungen zu vereiteln und gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Die beste Rache Cybersecurity-Rache ist schließlich, weiterhin gut zu leben, unabhängig davon, wie viele Angriffe gestartet werden.